Nach einer längeren Anfahrt erreichten die Spieler des VSV unter der Leitung von Trainer Rogow leicht verspätet Friedberg. Obwohl die ausgedehnte Reise sicherlich nicht der Hauptgrund war, starteten die Jenaer zum wiederholten Mal unkonzentriert in den ersten Satz. Das Heimteam TSV Friedberg führte schnell mit 7:2, was Coach Rogow dazu veranlasste, die erste Auszeit zu nehmen. Die Lichtstädter erwachten allmählich, konnten jedoch den Rückstand nicht mehr aufholen. Der erste Satz ging folgerichtig mit 19:25 an das Heimteam. Unverändert, aber hochmotiviert, starteten die Lichtstädter deutlich besser in den zweiten Satz und führten mit 6:2. Der TSV Friedberg kam in der Mitte des Satzes noch einmal auf 17:14 heran. Coach Rogow reagierte mit den bekannten Doppelwechseln: Paul Selle und Bruno Bogatzki verließen das Spielfeld, und Felix Roller sowie der Universalspieler (im Zuspiel) Robert Büttner kamen ins Spiel. Mit drei Angriffsoptionen im Vorderfeld führte Jena beim doppelten Rückwechsel mit 21:16. Der VSV beendete den Satz sicher und gewann mit 25:19, um zum 1:1 nach Sätzen auszugleichen. Mit derselben Starting-Six startete der VSV erneut gut in den dritten Satz und führte bei der ersten Auszeit der Friedberger mit 11:8. Die Jenaer bauten ihren Vorsprung auch nach der nächsten Auszeit aus und gewannen den dritten Satz konzentriert mit 25:20. Die Ausgangslage vor dem vierten Satz war klar: Gewinnt der VSV, nehmen sie drei Punkte mit nach Hause; gewinnt der TSV Friedberg, geht es in den entscheidenden Tie-Break. Unter Druck schien der TSV besser damit umzugehen und führte schnell mit 1:5. Doch die Jenaer wollten die Chance auf drei Punkte nicht so leicht verspielen und kämpften sich zurück. Sie drehten die Partie zum 10:9. Der Trainer der Friedberger reagierte mit einer Auszeit, doch auch danach änderte sich nichts. Die Jenaer schienen ihr Spiel herunterzuspielen und führten mit 16:14. Durch die Unterstützung der Heimfans holte der TSV Friedberg auf 20:20 auf. Der Doppelwechsel konnte sich in dieser Situation leider nicht auszeichnen. Der TSV Friedberg gewann durch eine sehr gute Schlussphase den vierten Satz, was den Tie-Break bedeutete. Von Emotionen geleitet, schoss ein Friedberger den Spielball nach dem Satzball unters Hallendach und erhielt dafür die rote Karte. Dadurch startete der VSV mit 1:0 in den entscheidenden Satz. Allerdings musste Coach Rogow umstellen, da Eric Turek, bereits gesundheitlich angeschlagen, vier Sätze durchgehalten hatte, aber nicht mehr konnte. Bruno Bogatzki wurde auf Außenannahme gestellt, und Felix Roller wurde Diagonalangreifer. Der neue Annahmeriegel und die starken Float-Aufschläge der Friedberger ließen keine Pause für Eric Turek zu. Beim Stand von 1:4 erfolgte der Rückwechsel für Bogatzki, aber der Aufschlagdruck blieb hoch. Coach Rogow nahm seine erste Auszeit beim 1:5. Auch danach lief es noch nicht gut für den VSV. Bei 4:9 kam die zweite Auszeit, die mehr Wirkung zeigte. Die Jenaer kamen auf 9:9 wieder heran, und das Spiel wurde spannend. Der TSV ging mit 12:14 in Führung und hatte die ersten Matchbälle. Coach Rogow wechselte, mit den Spielern abgesprochen, Bogatzki für Turek ein. Turek, am Limit, sollte den Annahmeriegel verstärken, während Bogatzki im Angriff und im Block helfen sollte. Zusammen mit Tim Wagner wurde der erste Matchball geblockt. Der zweite Matchball wurde ebenfalls nach erfolgreicher Abwehr vereitelt. Das Spiel war nun wieder ausgeglichen. Der VSV Jena nutzte seine Chancen, verwandelte die nächsten beiden Punkte und somit den ersten Matchball nach erfolgreicher Abwehr und stand nach 2 Stunden in einem äußerst spannenden und umkämpften Spiel als Sieger fest. MVP wurde Hannes May, der am kommenden Spiel eine besondere Haarfarbe tragen wird.
Wettschulden sind Ehrenschulden.
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