Am 11. Januar 2025 erlebte die Gorndorfer Halle ein Regionalliga-Spiel, das an Dramatik kaum zu überbieten war. Der 1. VSV Jena 2 traf auf den GSVE Delitzsch, und obwohl die Partie zunächst nach einer klaren Angelegenheit für die Gäste aussah, sorgten die VSV-Volleyballer um Spielertrainer Jeffrey Bierwirth für ein sensationelles Comeback der Gastgeber.
Delitzsch startete stark und dominierte die ersten beiden Sätze klar. Jena hatte Mühe, ins Spiel zu finden, doch es war vor allem Toni, der in dieser Phase versuchte, das Ruder herumzureißen. Mit klugen Entscheidungen und mutigen Angriffsschlägen hielt er die Gastgeber immer wieder im Spiel. Trotz seiner Bemühungen war Jena vor allem in der Annahme und Angriff zu unkonstant, was Delitzsch gnadenlos ausnutzte. Der erste Satz ging mit 25:15 an die Gäste, und auch im zweiten Satz konnte Jena den Druck von Delitzsch nicht kontern. Mit 25:21 entschied Delitzsch auch diesen Satz für sich, und vieles sprach dafür, dass die Partie frühzeitig entschieden sein würde.
Doch dann kam der dritte Satz – und mit ihm die Wende. Der angeschlagene Spielertrainer Jeffrey Bierwirth, welcher in den ersten beiden Sätzen von der Seitenlinie aus dirigiert hatte, entschied sich, selbst ins Spielgeschehen einzugreifen. Seine Einwechslung brachte nicht nur neue Energie, sondern auch Erfahrung und vor allem Sicherheit in der Annahme, die Jena fehlte. Plötzlich funktionierte das Zusammenspiel, und die Mannschaft kämpfte sich zurück. Hier rückte Kaiser zunehmend in den Fokus, der mit seinen Monsterblöcken die Gästeangreifer zur Verzweiflung trieb. Egal ob Schnellangriffe oder Außenbälle – Kaiser war mit seinen Händen immer zur Stelle und stellte eine unüberwindbare Wand am Netz.
Auch Toni zeigte weiterhin eine starke Leistung, wobei er in den ersten beiden Sätzen offensiv vielleicht noch etwas aktiver war. Dennoch war er weiterhin ein entscheidender Faktor für Jenas Spiel, vor allem durch Entschlossenheit und Variabilität in brenzligen Situationen. Der zurückgekehrte Paul Selle konnte das Zuspiel mit der stabilisierten Annahme deutlich besser verteilen und trieb seine Mannschaft Punkt für Punkt nach vorne. Am Ende ging der Satz mit 25:21 an Jena, und die Zuschauer in der Halle merkten, dass hier noch alles möglich war.
Im vierten Satz spielte Jena wie entfesselt. Durch das deutlich bessere Aufbauspiel, gelang es Jena nun, das Spiel komplett an sich zu reiße. Zahlreiche Killblocks trieben die Gäste immer mehr zur Verzweiflung. Am Ende fand Delitzsch keine Mittel mehr, um die Offensive von Jena zu stoppen. Mit 25:15 ging der vierte Satz klar an Jena, und die Halle kochte.
Im entscheidenden fünften Satz war die Spannung greifbar, doch Jena hatte das Momentum auf seiner Seite. Die Jenaer hatten am Ende des vierten Satzes wieder etwas an Konzentration verloren und es war nicht ganz klar, wer hier den Sieg davon tragen sollte. Der VSV besann sich aber wieder auf seine Stärken und dominierte den finalen Satz wie zuvor. Jena sicherte sich den Tiebreak mit 15:10 und damit den Sieg nach einem 0:2-Rückstand.
Am Ende feierte die Halle einen sensationellen 3:2-Sieg (15:25, 21:25, 25:21, 25:15, 15:10). Spielertrainer Jeffrey Bierwirth, der mit seiner Einwechslung die Wende einleitete und zum MVP des Spiels gewählt wurde, konnte seinen kompletten Kader einsetzen und Jena holte sich in einem sehr wichtigen Spiel 2 Punkte gegen die Delitzscher Tabellenvorletzten. Was als klare Niederlage begann, verwandelte sich in einen Abend voller Jubel, der den Fans des 1. VSV Jena 2 sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.
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