Samstag, 19:30 Uhr, Sportforum Jena. Die neunköpfige Mannschaft des VGF Marktredwitz unter dem brüderlichen Trainerduo Jan und Joachim Liebscher fand sich in der Halle ein. Ungewöhnlich an ihrem Erscheinungsbild ist nicht nur die Größe der Athleten oder ihr verhältnismäßig kleiner Kader, sondern ihr eigenen, aus der Heimat mitgebrachter Fanblock. Dahinter braucht sich der VSV allerdings, mit seinem vierzehn Mann starken Team und dem gefüllten Sportforum nicht zu verstecken. Der Rahmen war gesteckt, nach dem traditionellen Verdunkeln der Halle und dem damit verbundenen Einlaufen der Heimmannschaft konnte der erste Satz beginnen.
Und es hätte nicht besser kommen können. Der auf Auswärtsfahrten ungeschlagene VGF
Marktredwitz und der 1. VSV Jena begannen das Spiel mit einem engen Schlagabtausch. Doch als die Bayerische Mannschaften die magische 25 Punkte erreichte, endete das Spiel keineswegs. Die, von den heimischen Fans angetriebenen Mannschaft war ihnen so dicht auf den Fersen, dass eine Crunchtime für den Satzgewinn unabdinglich war. Beide Mannschaften spielten gut anzusehenden Volleyball. In den entscheidenden Momenten wollte der Ball jedoch nicht zugunsten Jenas fallen. Marktredwitz gewinnt den ersten Satz denkbar knapp mit dreiunddreißig zu einunddreißig.Nach dem obligatorischen Seitenwechsel begann nicht nur der 2. Satz, sondern auch die Absurdität.
Die zuvor so gut spielende Gastmannschaft hatte überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel.
Währenddessen die emotional angeheizten VSVler äußerst sicher spielten. Nach 18 Minuten endete der Satz deutlich zugunsten der Schützlinge von Trainer Anton Rogow.
In dem 3. Satz schafften es in die Bayern nicht nur über ihre Flaute hinweg, sondern sorgten auch für Windstille bei den Jenensern. Die sonst so sichere Annahme wackelte, die Pässe fanden nicht immer ihr Ziel und der Ball blieb fern vom gegnerischen Parkett. Die Marktredwitzer reagierten darauf sehr professionell und verziehen wenig Fehler, ihre Angreifer um den späteren MVP Petr Zahovsky scheuten niemals davor, den VSVlern zu zeigen, dass sie ihre Siegesserie erweitern wollten. Nicht weniger hoch als sie den 2. Satz verloren, gewannen sie den 3.
Die vorzeitige Bilanz von 2:1 zeigte nun eine leichte Tendenz zugunsten der Bayern. Allen war jedoch durchaus bewusst, dass der 1. VSV nach Parität strebte. Leider kamen schon zu Beginn des vierten Satzes viele Ungenauigkeiten auf. Zu viele, um an diesem Tag die gut spielende Bayrische Mannschaft zu besiegen. Schleichend erspielte die Marktredwitzer Mannschaft einen Vorsprung. Das Spiel schien beim Spielstand von 24:16 verloren. Doch die Jenaer Mannschaft zeigte schlussendlich doch noch ihr Potenzial. Um den Aufschläger Pepe Stauß konnte die Mannschaft 3 Breaks erzielen, bis der Schlussstrich gezogen wurde. Und verlor so würdig gegen die, an diesem Tag besser spielende Mannschaft aus Marktredwitz.
Die Enttäuschung war in fast allen vertrauten Gesichtern zu sehen. Nur bei Mittelblocker und MVP Tim Wagner konnte man ein Lächeln sehen. In dem Wissen um seine Leistung und seine Dankbarkeit für die Anerkennung dieser durch den gegnerischen Spielertrainer, hat er sich die Freude redlich verdient.
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