Der Saisonauftakt ist geglückt, und wie! Die Vorzeichen standen alles andere als gut für das erste Spiel der abermals neu zusammengewürfelten Regionalliga-Truppe aus Jena:
- Neben einer Hand voll Hanseln aus der letzten Saison, haben mehrere Welpen ihr Debüt in der Regionalliga absolviert
- Trainer Jeffe war erst auf dem Rückflug des Herbsturlaubs in Südafrika und konnte seine Mannschaft somit nicht coachen
- Captain Kaisers Urlaubsflieger aus Malle landete erst am Nachmittag und er kam denkbar knapp nur wenige Minuten vor dem Einschlagen und reichlich unfit in der Halle an
- Die Gegner aus Leipzig hatten bereits 3 Ligaspiele absolviert und davon 2 gewonnen, wobei wir ganz in Blackbox-Manier überhaupt nicht wussten, was wir auf das Feld bringen können
Und wenn’s mit dem Schwimmen nicht klappt, liegt’s an der Badehose… jaja 😉
Jedenfalls starteten die LE Volleys II mit einer soliden Führung ins Spiel und Jena konnte zwar mithalten aber nie wirklich die dominante Rolle übernehmen. Die Nervosität und Unsicherheit war in allen Elementen noch zu spüren. Dennoch zeigte das Team als Einheit schon früh, dass es effektiv Punkten kann und machte mit einem 22:25 keine so schlechte Figur.
Die positive Erwartung an den zweiten Satz wurde leider enttäuscht und man rannte früh einem immer größer werdenden Rückstand hinterher. In Satzmitte wurden dann nacheinander beide Fränze eingetauscht: erst Neuzugang Franz Zahoransky auf Mitte und dann der Ballermann-geplagte „Kaiser“ Franz auf Außen. Dieser sogenannte Ostdeutsche Doppelfranz konnte aber leider nichts bewirken und Jena verlor den zweiten Satz 16:25.
Des Kaisers erste Touches waren zwar erstmal eher schief und ungelenk, dennoch konnte er mit lautstarkem Anfeuern neuen Schwung aufs Jenaer Feld bringen. Ob es nun daran oder am verzögerten Schub Selbstvertrauen des Teams lag: Jena konnte das Ruder herum reißen und dominierte die nächsten zwei Sätze, wobei die Leipziger anscheinend Angst vorm gewinnen hatten und sich unzählige Eigenfehler leisteten.
Vor allem Neuzugang, Transferglücksfall und späterer MVP Paul Selle (ehemals Herren1) auf Zuspiel bewies Erfahrung und Ruhe in allen Elementen. Apropos Neuzugang: Philipp Fauth aus der Jugend bewahrte auch in schwierigen Phasen Ruhe und Selbstvertrauen und bestritt sein Debüt als Libero sehr ordentlich. Ähnliches gilt für Pawel Koroljov auf Außen, sowie für Philipp Fischer und Franz Z. auf Mitte.
Mit wachsendem Mut und Siegeswillen gewann Jena also überraschend die Sätze 3 mit 25:15 und 4 mit 25:18. Die Halle wurde lauter und Jenas Operettenpublikum erwachte wie aus einem Dornröschenschlaf.
Gepeitscht von den eigenen Jungs auf der Bank, DJ Leis und vor allem von den lautstarken Zuschauern, starteten die Jenaer Regionalliga-Boys in den ersten Tie-Break seit über anderthalb Jahren. Leider verlief der Satzbeginn unglücklich und man hing früh mit 1:5 zurück. Auch dank Spannis gefürchteten konstant langen Floaties auf die 5 konnte Jena überragend bei 7:7 ausgleichen. Der VSV verfiel in einen Rausch und war nicht mehr zu bremsen. Ähnlich wie der Zug im Megapark. Sorry. Leipzig, abermals von etlichen Eigenfehlern geplagt, konnte Jena nicht mehr viel entgegensetzen und gab den fünften Satz mit 15:11 an Jena ab.
Achso, ein Zwischenfall hätte dieses Spektakel fast verhindert: Ende des zweiten Satzes und quasi kurz vor der drohenden 0:3 Heimpleite begann die Lüftung an der Decke direkt auf das Spielfeld zu tropfen. Hätte diese nicht damit aufgehört, hätte das Schiedsgericht die Partie absagen müssen. Was in dem Moment als eine göttliche Fügung für Jena schien, wäre im Nachhinein extrem bitter gewesen. Hätte, hätte, Fahrradkette.
Ein riesengroßes Dankeschön nochmal an unserem Interimscoach Anton und an die hochmotivierten Fans, die uns den letzten Schub Selbstvertrauen gegeben haben. Und natürlich an DJ HeißerLeiser, der uns mit seinen gezielt provokant-sexy Beats erst so richtig in Schwung gebracht hat! Das war wirklich ein spektakulärer Start in die neue Saison!
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