„… , dann macht das Feiern hinterher doppelt so viel Spaß. Wenn wir verlieren, müssen wir uns eben aus Frust betrinken.“
Hätte er das mal lieber nicht auf der Hinfahrt gesagt. Also das mit dem „Verlieren“. Neben seinen außerordentlich überragenden Qualitäten als Beifahrer hat Severin anscheinend auch übernatürliche Kräfte und kann à la Inception das Unterbewusstsein seiner Mitspieler beeinflussen.
So kam es so, wie es kommen musste. Mit ordentlich Motivation und Siegeswillen im Gepäck starteten die VSV Flügelmänner 20 Uhr in Dresden gegen VCD2 in ihr sechstes Regionalliga Match diese Saison. Wohlwissend, dass hier heute was gehen könnte, startete Spielertrainer Jeffe mit seiner vermeintlich besten Aufstellung in den ersten Satz. So konnte jedenfalls in Nordhausen letzte Woche gepunktet werden.
In Satz eins ging aber leider nicht besonders viel. Dresden startete ebenfalls mit der besten Aufstellung, lies alle Sportschüler auf der Bank und spielte diszipliniert, erfahren und mit Qualität in allen Elementen, während Jena sowohl im Zuspiel als auch in der Abwehr Probleme hatte. Die Jenaer Annahme, mit überdurchschnittlich hohem Anteil an Mittelblockern, konnte immerhin stabilisiert werden, indem Jokerlibero Darius flexibel auf allen Annahme-Positionen eingewechselt wurde, auf denen er gebraucht wurde. So schaute die gesamte Halle nicht schlecht, als er in seinen ersten Ballberührungen einen harten Sprungaufschlag von VCD-Urgestein Carsten Böttcher einfach eiskalt im Pritschen zum Zuspieler malte. Huiuiui 🙂
Trotzdem 1:0 für Dresden.
Was in Satz zwei vor sich ging, kommt wohl nicht oft vor. Mit nur wenigen Änderungen in der Aufstellung sah sich Jeffe gezwungen, während des Satzes von Außen/Annahme auf Zuspiel zu wechseln. Wer sich mit dem Läufersystem auskennt, weiß dass das nicht so einfach geht. Die anfängliche Verwirrung und Unruhe bei der Anpassung des Spielsystems konnte von (fast) allen Spielern problemlos abgefangen werden und katapultierte die Jungs überraschenderweise in einen Rausch der Extraklasse. Selbst Jungspund Dima, der im ersten Satz noch blind und behäbig agierte, konnte im zweiten Satz sein Potenzial entfalten und knallte Angriff für Angriff ins gegnerische Feld. Die Einwechslung von Horni auf Außen kam genau zum richtigen Zeitpunkt und wurde mit kompromisslosen Angriffen und einem Einer-Killblock der feinsten Sorte belohnt. In einem spannenden Crunchtime-Krimi auf Augenhöhe, in dem sich wirklich nichts geschenkt wurde, konnte Jena die Oberhand behalten und den Satz mit 31:29 für sich entscheiden.
1:1 Ausgleich.
Satz drei konnte nun mit Jeff fest auf Zuspiel und einem warmgelaufenen Horni auf Außen wieder im klassischen Läufersystem gespielt werden. Vielleicht war das auch das Problem. Zwar agierten die Mannschaften noch auf Augenhöhe und Jena war teilweise in Führung, doch lief Hornis Motor wieder kalt und der Rest der Mannschaft war auch nicht in der Lage, den Satz zu gewinnen.
2:1 für Dresden.
Weil es bis dahin ein durchaus schönes Spiel war, wurde der vierte Satz leider nicht ganz der Sache gerecht. Jenas Annahme-Problem wurde hier mehr als deutlich und alle Wechselversuche waren vergebens. Nicht mal Edeljoker Toni konnte hier noch etwas ändern und so ging der letzte Satz viel zu schnell an Dresden.
3:1 erste Auswärtsniederlage.
Immerhin hielt die Niedergeschlagenheit der Jenaer ‚Wingmen‘ nicht ewig an. Verabredet mit ein paar Dresdner Freunden begaben sich die Jungs gegen Mitternacht in die Dresdner Nachtclubszene und wurden erst wieder in den frühen Morgenstunden gesehen. Nachdem das Spiel verloren war, konnte immerhin die Party gewonnen werden und Jena hinterließ einen guten Eindruck sowohl beim Türsteher, als auch bei der ein oder anderen Erstliga-Volleyballerin 😉
Schreibe eine Antwort