Trotz der, laut wetter.com, stärksten Schneefälle seit 20 Jahren mit rund 50 cm Neuschnee am Zielort haben 13 Thüringer pünktlich das Gymnasium der Eliteschule erreicht. Alle waren nach der langen, zusätzlich von Stau geprägten Hinfahrt erleichtert, dass auch die jungen Münchner und die Offiziellen den Weg gefunden haben und somit der Eröffnung des Spiels um 16.00Uhr nichts mehr im Wege stand.
Der Start ins Spiel war für beide Teams äußerst holprig. Die Mannschaft des 1. VSV Jena wirkte fast als hätte sie nach den ersten Punkten den Siegeswillen im Schnee verloren. Zum Glück konnte ein kompetentes Trainerteam, verstärkt durch Interims-Co-Trainerin Nina Fiedler die Jungs wieder auf Spur bringen. Viele gute Aktionen später konnte man ein großes 1 zu 0, resultierend aus dem Entstand von 25:20 für die Gastmannschaft auf der Anzeigetafel erkennen.
Nach dem obligatorischen Seitenwechsel standen alle Zeichen für einen schnellen Sieg und somit 3 Zählern mehr auf dem Konto der Thüringer. Dagegen hatten die technisch versierten Münchner jedoch gehörige Einwände. Insbesondere der spätere MVP Joshua Huber versenkte viele Bälle über die mittlere Position am Netz auf dem Parkett der VSVler. Die nach vielen Doppelspielwochenenden dezimierte Mannschaft aus Jena hätte das Feuer von Hannes Mai und die Athletik von Felix Roller gut gebrauchen können, um aus dem Punkterückstand, sowie dem emotionalen Loch zu kommen. Leider musste jedoch Anton Rogow auf beide Schlüsselspieler an diesem Wochenende verzichten. Der Satz konnte nicht gedreht werden. Nach 26 gespielten Minuten leuchtete ein großes 1 zu 1 an der Hallenwand auf.
Satz drei begann, wie der vorherige aufgehört hatte. Die jungen Talente aus München zeigten, warum Sie ihren Kaderstatus innehaben, wohingegen der VSV stoisch in seinem emotionalen Tief verharrte. Nach zwei Auszeiten und bedauerlicherweise etwas zu spät gelang es den Thüringern zu erwachen. Nahezu jeder Ball, der den Weg über MVP Paul Selle zu Eric Turek auf Position vier fand, wurde verwandelt und die anderen Angreifer schlossen sich seinem Beispiel an. Jedoch war der Rückstand bereits zu groß, um sich absetzen zu können. In der folgenden Crunchtime hatten jedoch die professionellen Jugendlich um Trainer Niels Ringenaldus das letzte Wort und verwandelten den Satzball zum 23:25.
Für drei Punkte waren die Thüringer gekommen. Doch schon zu diesem Zeitpunkt war ein Punkt für den VCO München reserviert. Keiner der Gäste hatte Lust, auch noch einen weiteren oder gar drei abzugeben. Die Motivation war da, das Spielerische folgte. Der VSV dominierte den vierten Satz von Anfang an. Die Annahme um Robert Büttner hatte die gewohnte Sicherheit inne. Alle Angreifer liefen heiß, insbesondere der Mittelblock setzte wichtige Akzente, um schnell eine gleiche Bilanz zu ziehen. 39 Ballwechsel reichten den Thüringern, um die Grenze von 25 Punkten zu erreichen.
Im Allgemeinen hat der Tiebreak seine eigenen Gesetze, doch die junge und trotzdem ältere Mannschaft zeigte von Beginn an, warum sie auf Platz 4 in der Tabelle steht. Die Motivation, die Erfahrung durch bereits fünf Tiebreakspiele allein in der Saison, sowie die spielerische Leistung zeigte früh, wie das sechste ausgehen wird. Der 1. VSV Jena gewann mit 15:12.
Zusammenfassen haben die Thüringer zwei Punkte, durch 2 hervorragend gespielte Sätze verdient. Jedoch ist das ein Satz zu wenig, um drei Punkte schwerer aus der Halle in den Schnee zu stolpern. Doch ein jeder fasste sich ein Herz, um nach vorne zu schauen und sich auf das am nächsten Tag kommende und letzte Spiel des Jahres vorzubereiten.
PS: Die Beeinträchtigungen durch das Schneetreiben waren sogar so hoch, dass sich das Spielprotokoll auf dem Weg ins World Wide Web verirrt hat.
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